Medizinische
Kompressionsstrümpfe
Wer sollte Kompressionsware tragen?
Patienten mit ärztlich festgestellten Diagnosen wie Varikose, Krampfadern, chronischer Veneninsuffizienz, Thromboseembolien, Lymph- und Lipödeme etc. sollten Ihre Kompressionsware täglich tragen.
Auch Schwangeren empfiehlt es sich, frühzeitig Kompressionsstrümpfe zu tragen, da in der Schwangerschaft mehr Blut durch den Körper fliest und die Venen dadurch gedehnt werden. Dies kann zu einer Venenschwäche führen.
Kompressionsstrümpfe können auch prophylaktisch eingesetzt werden z.B. können sie bei langen Reisen das Thromboserisiko um 90 % verringern oder eine Erleichterung bei langem Stehen im Beruf verschaffen.
Was bewirken Kompressionsstrümpfe?
Hierbei wird zwischen zwei unterschiedlichen Strickverfahren der Kompressionsware unterschieden. In der Phlebologie (Venenerkrankung) werden die Strümpfe im Rundstrickverfahren hergestellt, wobei der Druck oberhalb der Knöchel am stärksten ist und nach oben abnimmt. Damit wird eine Reduzierung des Venenquerschnitts und somit eine Verbesserung der Venenklappenfunktion erreicht.
In der Lymphologie (Lymph- /Lipödeme) kann je nach betroffener Stelle der gesamte Körper versorgt werden. Die Kompressionsware wird im Flachstrickverfahren hergestellt und dient zur Reduktion und Prävention von Ödembildung an den betroffenen Körperregionen. Diese Versorgung ist sehr komplex und erfordert ein exaktes Anmessen der Kompressionsware.
Was kosten Kompressionsstrümpfe?
Gesetzlich Krankenversicherten stehen je nach Kompressionsware zwei bis vier Versorgungen aus hygienischen Gründen im Kalenderjahr zu. In der Phlebologie bezuschussen die Krankenkassen Ihre Strümpfe mit einem Festpreis. Die Grundversorgung ist damit abgedeckt und sie zahlen die gesetzliche Zuzahlung von max. 10€. Sollten sie Farb- oder höherwertige Qualitätswünsche haben, ist dies von Ihnen mit einem wirtschaftlichen Aufschlag zu bezahlen.
Bei der Lymphologie wird ein Kostenvoranschlag bei Ihrer Krankenkasse eingereicht und nach Genehmigung werden alle Kosten übernommen. Sie müssen nur die gesetzliche Zuzahlung von max. 10€ übernehmen.
Sollten sie Reisestrümpfe mit leichter Kompression oder eine zusätzliche Versorgung außerhalb des gesetzlichen Anspruchs benötigen, können sie die Strümpfe jederzeit privat erwerben.
Häufige Fragen
Sie sollten auf keinen Fall Kompressionsstrümpfe tragen, wenn
sie eine fortgeschrittene periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), eine
dekompensierte Herzinsuffizienz oder eine Venenentzündung diagnostiziert
bekommen haben. Bei Neuropathien (Verlust von Gefühl) sollte ein Tragen der
Kompressionsware nur mit Zustimmung des Arztes erfolgen.
Dies ist mir ihrem behandelnden Arzt abzustimmen. In den
meisten Fällen werden die Strümpfe sofort nach dem Aufstehen angezogen und erst
vor dem Schlafen wieder ausgezogen.
Beim Schwimmen benötigen sie keine Kompressionsstrümpfe. Das
Chlor würde die Fasern zerstören und der Wasserdruck hat sogar eine noch
bessere Wirkung auf Ihren Körper, wie die Kompression der Strümpfe an Land!
Für Kompressionsstrümpfe sollten sie im besten Fall das
Waschmittel des Herstellers verwenden, um eine möglichst lange Elastizität und
somit Tragedauer zu erzielen. Auf keinen Fall sollten sie die Strümpfe mit
Weichspüler waschen, dies zerstört die Fasern.